Vergangenes Wochenende machte sich die erste Young Generation Fahrt seit der Corona-Pandemie auf. Gemeinsam mit sechs Jugendlichen zwischen 15 und 17 besuchten Nils und Laura das Spiel vom BVB gegen Bayern München. Am nächsten Tag stand der Besuch der Gedenkstätte Dachau auf dem Plan.
Für die Dortmunder*innen war das 3:1 im Vergleich zu den letzten Spielen in München noch ein akzeptables Ergebnis, doch leider sollte der Heimspielsieg für die Bayern sehr bedeutend sein: sie wurden zum zehnten Mal in Folge Deutscher Meister.
Die Übernachtung der Gruppe fand in der Jugendherberge in Dachau statt, eine Jugendbegegnungsstätte für die vielen Gruppen, die das Konzentrationslager Dachau besuchen. Nach dem Frühstück wurde die Gruppe von Klaus Schult begrüßt. Schult war früher bei der Gedenkstätte angestellt, um Jugendliche und Interessierte über das Gelände zu führen. Für uns wählte er einen besonderen Schwerpunkt bei der Führung: den Fußball. Mit anschaulichen Bildern und eindrücklichen Geschichten erzählte er über die Grausamkeiten, denen die Gefangenen ausgeliefert waren.
Der Fußball stellte für die Inhaftierten ein Stück Normalität innerhalb des gewalttätigen und demütigenden Lageralltags dar. Auch die Wirkungsmacht von Faninitiativen wurde anhand des Beispiels Kurt Landauers deutlich. Dieser war einer von vielen jüdischen Häftlingen, die nach der Reichsprogromnacht in Dachau eingesperrt waren. Als ehemaliger Präsident des FC Bayerns ist er fast aus der Erinnerung des Vereins gestrichen worden, bis engagierte Bayern München Fans ihn und seine Geschichte wieder ins kollektive Gedächtnis riefen – durch Gedenkveranstaltungen, einer Choreographie und auch der Kurt-Landauer-Stiftung, die Projekte zu Toleranz und Antirassismus fördert.
Abschließend war das Wochenende ein gelungener Auftakt und eine Möglichkeit für einen intensiven Austausch mit den jungen Fans.